Das Upgrade auf Windows 10 2004 startet zur Zeit (28.8.20) den Download und den anschließenden Upgrade-Prozess automatisch und ohne Rückfrage, wenn Microsofts Tools zur Kompatibilitätsprüfung den PC für geeignet halten und man den Button "Nach Updates suchen" anklickt.
So geschehen in dieser Woche in einem Domänen-Netzwerk mit PCs, auf denen bisher einheitlich Windows 10 Pro in der Version 1909 installiert war.
Es ist also nicht möglich, den Start des Upgrades zu verzögern und später manuell anzustoßen.
Bei der Gelegenheit wird wieder einmal deutlich, wie wichtig es ist, aktuelle Images mindestens vom System-Datenträger (SSD, NVME, Partition oder Festplatte) zu haben, um bei Bedarf den vorherigen Stand per Recovery zurück spielen zu können.
Denn, wie auch Heise online berichtet, die Version 2004 von Win 10 ist nicht unproblematisch und enthält noch einige Bugs, obwohl seit ihrem Erscheinen im Mai schon viel verbessert wurde. Besonders bei älteren Systemen mit teilweise inkompatiblen Treiber-Versionen kann man nicht unbedingt davon ausgehen, dass das Upgrade reibungslos auf dem Stand der neuen Version beendet wird. Die Erkennung von Inkompatibilitäten hat Microsoft aber inzwischen recht gut im Griff und bietet das Upgrade erst an, wenn es keine Probleme verursachen sollte. Eine 100-prozentige Sicherheit dafür gibt es aber nicht.
Anfangs wollte Microsoft alle Systeme mit Version 1809 zwangsweise auf Version 2004 aktualisieren, inzwischen sind offenbar auch neuere Versionen (1903, 1909) betroffen.
Bisher könnte man die Upgrades bzw. Funktionsupdates unabhängig von anderen Windows-Updates für bis zu 365 Tage verzögern. Seit Version 2004 steht diese Einstellmöglichkeit nur noch per Gruppenrichtlinie in Windows 10 Pro zur Verfügung. Damit legt man die Durchführung der Upgrades aber taggenau fest, auf die Anzahl Tage seit dem offiziellen Release-Termin der jeweiligen Windows 10-Version.
Im Gruppenrichtlinien-Editor ist dazu unter "Computerkonfiguration / Administrative Vorlagen / Windwos-Komponenten / Windows Update für Unternehmen" die Richlinie "Zeitpunkt für den Empfang von Vorabversionen und Funktionsupdates auswählen" auf "Aktiviert" zu setzen. Als Windows-Bereitschaftsniveau muss "Semi-Annual Channel" ausgewählt und bestätigt werden.
ACHTUNG: Mit diesen Einstellungen wird jedes Funktionsupdate direkt installiert, also ohne Rückfrage für "Herunterladen und installieren", wenn als Verzögerung in Tagen "0" angegeben wird. Wenn eine Anzahl Tage als Verzögerung eingestellt wird, erfolgt die Installation nach deren Abblauf entsprechend direkt und ohne Rückfrage.
Über die Einstellungen für Windows Update kann man ab Version 2004 lediglich alle Updates für bis zu 35 Tage aussetzten, was auch Sicherheitsupdates verzögern würde und nicht zu empfehlen ist.
Die Versorgung von Windows 10 mit aktuellen Treibern beim Windows Update ist inzwischen deutlich besser geworden, da optionale Updates wieder möglich sind, allerdings erst mit Version 2004.